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Das Registriergerät oder auch die Registrierkamera fand weitreichenden Einsatz - speziell konzipiert für die Aufnahme von Einzelbildern auf 16mm Schmalfilm. Hier eines der ersten Registriergeräte, ca. 1933, ( Bilder aus dem ACR ) welches eigentlich einer A-Kamera mit Einzebildauslösung entspricht ( und mit den spätere Registrierkameras nicht viel gemein hat )
Auch wenn die Registriergeräte in der Regel speziell für den entsprechenden Einsatz gebaut wurden - und es dementsprechend viele Variationen gibt, kann man sie in 2 Grundmodelle unterteilen. Modell A : für Momentaufnahmen bis zu 10 Bilder in der Sekunde - Belichtungszeit am Registriergerät einstellbar. Modell B : für Momentaufnahmen bis zu 6 Bilder in der Sekunde - Belichtungszeit am Registriergerät einstellbar, Zeitaufnahmen bis zu 10 Sekunden - Belichtungszeit über ein Steuergerät programmierbar und Kinoaufnahmemöglichkeit mit 24B/sec
Hier ein Modell B - erkennbar an dem Einstellknopf für M = Momentauslösung , B = Zeitauslösung, K = Kinoauslösung
Im Gegensatz zu den anderen Kameras wird das Registriergerät elektromotorisch angetrieben. Betriebsspannung war wahlweise 24V, 36V oder 60 V . Durch die Einzelbildaufnahme eignet es sich besonders zur Dokumentation von langzeitigen mechanischen, optischen oder biologischen Vorgängen. Neben Zeitrafferaufnahmen sind auch Trickaufnahmen möglich. Wie der Name schon sagt sind auch Registraturaufgaben mit der Kamera zu bewältigen. Z.B. wurden die Zählerstände in einem Fernmeldeamt abgefilmt ( eigentlich eher fotografiert ) und dann zur Abrechnung ausgewertet. Zitat Siemens : Hierbei handelt es sich nicht um eine >>erweiterte Filmkamera<< oder um einen >>verbesserten Fotoapparat << sondern um eine, für die wissenschaftliche Kinematographie konstruierte, Spezialkamera. Im Zusammenhang mit einem separaten Belichtungs-Steuergerät sind mit dieser Kamera alle erdenklichen zeitraffenden Aufnahmen möglich. Langzeitbeobachtungen eines Vorgangs aus unterschiedlichen Perspektiven – kein Problem, mehrere Registriergeräte können synchronisiert parallel geschaltet werden.
Zur besseren Auswertung werden über ein optisches System Zahlen in den rechten Perforationsbereich des Films einbelichtet. ( hier keine Perfo vorhanden, da kein Doppelperfofilm verwendet wurde )
Alle Möglichkeiten dieser Kamera aufzulisten würde den Rahmen dieser Seitesprengen – zumal für spezielle Einsatzgebiete auch entsprechend modifizierte Kameras gebaut wurden. Durch die besonderen Anforderungen an das Registriergerät wurde zwangsläufig von den vorherigen Kamerakonstruktionen abgewichen. Es blieb das Filmkassettensystem, allerdings mit einer eigenständigen 12 m Kassette. Und eine kompakte Bauart in einem quaderförmigen Gehäuse. Da eine rein mechanische Zeitsteuerung sicherlich nicht realisierbar gewesen wäre, wurde in das Registriergerät ein elektrischer Antrieb ( jetzt gibt es einen !! ) eingebaut. Allerdings nicht nach einem klassischen E-Motor-Prinzip. Der Antrieb besteht aus 2 Drehmagnetspulen die um 90° versetzt sind. Für eine Ankerumdrehung ist eine zweimalige Erregung jeder Spulen nötig. Durch diesen Aufbau kann auch die Belichtungszeit elektrisch über ein Steuergerät erfolgen. Auch wenn dieser elektromechanische Antrieb im Schaltbild recht einfach wirkt, um so komplexer ist er im eingebauten Zustand.
In diesem kleinen Film werden die mechanischen Vorgänge in den einzelnen Betriebsarten gezeigt :
Wenn eine Dokumentation eines Vorgangs aus verschiedenen Perspektiven erforderlich ist, können mehrere Registriergeräte parallel geschaltet werden. Später sind die Filme ganz leicht zu synchronisieren, da durch die Kamera eine Zahl ( 1-50 ) auf den Film mit ein belichtet wird. Auf der Seite " Mein Projekt " habe ich den Einsatz der Registrierkamera und einen mit ihr aufgenommenen Film eingestellt.
Die Verwendungsmöglichkeiten scheinen nahezu unbegrenzt zu sein : Anleitung Registriergerät - 3,6 MB Siemens-Schmalfilminfo Nr. ( 1962 ) - 0,8 MB
<<<<< 7,8 MB 2,5 MB >>>>>>>
Noch ein paar Bilder :
Im Web gefunden ( Quelle leider nicht mehr auffindbar ) :
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dieser Meeresfund eine militärisch genutzte Kamera. Die Registriergeräte wurde unterschiedlich genutzt. Bei Aufklärungsflügen wurden Bodenaufnahmen damit gemacht. Sie wurden aber (wohl auch / erst nach dem 2WK) als eine Art Blackbox im Cockpit genutzt. Weitere Möglichkeiten beim Militär ( U-Boot, Panzer etc.) kann man sich gut vorstellen. Nur bei den Militärvarianten habe ich bisher gesehen, dass es auf beiden Seiten eine ablesbaren Bildzähler gibt. Auch dass für die Kassettentür kein Scharnier genutzt wird kenne ich nur dort ( und bei russischen Plagiaten ) So könnte sie vor ihrem Wasserschicksal ausgesehen haben :
Hier noch einige Siemens - Originalwerbefotos :
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Olaf´s 16mm Kino
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